Dienstag, 22. April 2008

arbeit! und kunst!

arbeit-und-kunstliteratur, marketingideen, kreativität, k..fen, design, internet, regale aus beton, wohnungen von urgroßvätern, thonetstühle, gemeinsame kritik an gemeinsam gekannen menschen, gemeinsames lob an gemeinsam gekannten menschen, ein tolle neue lokalentdeckung, lachen, kunst, malen, wohnideen, einladungen, feiern, erinnerungen an die gemeinsame arbeitszeit. arbeit! und kunst!

und nun eine frage an alle - aber bitte keine spontanenausdembauchheraus-antworten, die hab ich selbst auch schon gegeben, sondern n.a.c.h.d.e.n.k.e.n.: warum funktioniert demokratie (oder zumindest pseudodemokratie) in der westlichen welt - und warum ist demokratie (oder zumindest pseudodemokratie) in der wirtschaft nicht möglich? was passiert, wenn das globale wirtschaftsnetzwerk stärker wird als das internationale netzwerk der politischen beziehungen - wirtschaftsdiktatur? und im grunde: sind wir nicht schon längst da?
nochmal: keine bauchantworten bitte! :)
derbaron - 22. Apr, 09:22

Ich werd mal nachdenken, aber trotzdem muss ich eine polemische Bauchantwort dalassen: Stell dir vor ein grosser Konzern wird so geführt wie die jetzige österreichische Politik - glaubst du, dass der Konzern dann erfolgreich sein würde? ;-)

(Ok, das mag nur zum Teil mit der Demokratie zu tun haben, aber ein Teil dessen ist sicher der ständige Wettkampf untereinander, um bei der nächsten Wahl möglichst gut dazustehen - und dieser Profilierungskampf ist in Ö leider stärker als der Antrieb, im Land Wesentliches zum besseren zu verändern was nämlich den Leuten kurzfristig wehtäte = weniger Stimmen)

nunette - 22. Apr, 09:38

auf alle fälle. meine theorie ist: menschen sind IMMER machtgetrieben, so selbstlos sie im vergleich mit anderen auch dastehen könnten. nur: in der politik lässt sich machtstreben eindeutig viel besser als "ich tus doch für euch, ich übernehme gerne die verantwortung für euch, lasst mich für euch kämpfen" verkaufen als in der wirtschaft.

das konzept einer basisdemokratischen firma fänd ich aber echt mal SEHR spannend. auch wenns nix mit der österreichischen politik zu tun hat. :)
aiiiia - 22. Apr, 09:42

ich gebs zu, ich verstehs nicht.
was ist denn wirtschaftliche demokratie?
wo ist die trennung zwischen politik und wirtschaft und wann hats die jemals nicht gegeben?

meiner meinung nach funktioniert ja "die wirtschaft" besser als "die politik" weil in der wirtschaft langfristiger geplant wird. in der politik reicht der horizont maximal bis zur nächsten wahl, eher aber bis zum nächsten medienbericht.

nunette - 22. Apr, 09:48

nur: wer regiert uns? haben wir eigentlich irgendwo ein mitspracherecht? und wenn nicht: wie können wir es uns holen, ohne über andere drüberzufahren?
aiiiia - 22. Apr, 10:09

ich glaube, dass uns weder politik noch gesellschaft regieren - das machen wir schon selbst.
die gesellschaft trifft als große, schwammige masse viel mehr entscheidungen, auf die dann in der politik bzw. wirtschaft reagiert wird.

an einen machtverlust der bevölkerung glaube ich nicht - eher schon an ein machtlosigkeitsgefühl. (woher das kommt, ist auch eine spannende frage...)
nunette - 22. Apr, 10:21

also in deiner beschreibung sehe ich die bevölkerung als riesigen nassen sack. da passiert einfach zu wenig, vor allem zu wenig "von unten".
aiiiia - 22. Apr, 10:51

seh ich auch so. aber ist ja nicht so, als wäre das keien selbstgewählte entscheidung...
nunette - 22. Apr, 11:07

faulsack :)
floschuetz - 22. Apr, 11:38

Die Demokratische Frage

Der Punkt ist doch der: Wir haben 2 Systeme (die logischerweise sich auch vermischen). Das eine System tickt demokratisch, das andere nicht. Spricht man mit Leuten, ist jedem klar, dass die Demokratie in der westlichen Welt zur Zeit ein recht brauchbares System ist. In der Wirtschaft hält jeder die Demokratie als unpassend. Der CEO, oder der Aufsichtsrat etc. entscheidet. Dieser duale Entwicklungsprozess ist doch wirklich spannend. Wo unterscheiden sich diese beiden Systeme, die diese völlig unterschiedliche Entwicklung prägen. Es geht bei beiden um Einfluss, Macht und Geld. Könnte der Unterschied sein, dass in der Wirtschaft um mein höchst eigenes Knödel geht? Dass eine Firma eben viel stärker aufs Geld ausgerichtet ist? OK, das wäre Statusquo, aber das könnte auch anders sein. Was wäre wenn eine Firma jedes jahr Ihren Chef wählen würde, oder eine Art Partei oder so und die würde dann die Gremien befüllen. Oder man wählt die gesamt Führung demokratisch. Die Firma müsste daher auch allen GEMEINSAM gehören. Kann das funktionieren?

nunette - 22. Apr, 12:01

ich kann mich nur wiederholen: probiers aus! und blogge drüber! :)
Frau A. - 22. Apr, 12:16

erstmal: was genau ist pseudodemokratie???

zweitens: demokratische wirtschaft funktioniert nicht und wird auch nie funktionieren. wenn alle zu allem was zu sagen haben, dann geht schon alleine deswegen nichts weiter, weil sich keiner persönlich verantwortlich fühlt. siehe politik. demokratische politik funktioniert ja auch nicht wirklich, zumindest nicht wenns darum geht, dass was weitergeht.

demokratische wirtschaft ist doch irgendwie das lieblingsmodell fauler menschen. wenns keinen chef gibt, dann muss man sich für seine faulheit nämlich vor niemanden verantworten.

weitere gedanken zum thema werde ich bei mir bloggen, das würde hier zu weit führen...danke für die inspiration ;)

nunette - 22. Apr, 12:24

"wenns keinen chef gibt, dann muss man sich für seine faulheit nämlich vor niemanden verantworten. " ---> glaub ich nicht. natürlich kann mans gut auf den anderen schieben, wenn was net rennt, weil jeder die gleichen rechte und die gleiche verantwortung hat. aber auf der anderen seite: sobald mehrere diese einstellung haben, geht der laden, in dem sie arbeiten, baden. und dann heisst eigene haut retten - und wenns um die eigene haut geht, kriegen viele dann doch ihren arsch hoch, oder bin ich da zu optimistisch?
derbaron - 22. Apr, 13:04

Ja aber genau das ist ja der Grund warum Österreich "baden" geht. Weil die Verantwortung geteilt ist (daher keine persönliche Konsequenz für den Einzelnen) und weil das herrschende Kollektiv fast immer vernünftige Lösungen hintanstellt, wenn man Gefahr läuft, dadurch abgewählt zu werden. Und weil es für den Einzelnen im Kollektiv völlig wurscht ist, welche Konsequenz sein Handeln in 20 Jahren hat, denn er lebt sowieso von einer fetten Pension.

Ehrlich gesagt - statt einer basisdemokratischen Wirtschaft wünsche ich mir manchmal fast lieber einen fähigen Monarchen an der Staatsspitze, einen Monarchen, dem das Land ein Anliegen ist und der aber nicht fürchten muss, abgewählt zu werden, weshalb er auch unpopuläre Massnahmen, die aber langfristig allen nützen, durchsetzen kann.

Ich weiss schon, dass das ketzerisch ist und vor allem ist das brandgefährlich, denn die Gefahr, dass dann ein Diktator das Ruder übernimmt, die ist einfach zu hoch.

Deshalb: in der Politik eine Demokratie ist ok (weil auch wenns noch so schlecht ist, werdma so schnell nix besseres finden), aber in der Wirtschaft bitte nicht. Es gibt eh die gegenseitige Kontrolle zwischen Wirtschaft und Politik, die ein Gleichgewicht herstellen sollte (hoffentlich zumindest).
nunette - 22. Apr, 13:20

nochmal: ich glaube nicht, dass demokratie in der wirtschaft in einem betrieb mit mehr als zehn personen möglich ist. allerdings hat dein verantwortungsweggeschiebe-vergleich mit der politik doch eine völlig andere konsequenz in der wirtschaft: während, wie du selbst sagst, es den politikern verantwortugnstechnisch wurscht ist und am ende kassierens fette pension, ginge es in der wirtschaft ja viel direkter: du bist teil des unternehmens, wenns unternehmen baden geht , ist dein gehalt und deine pension auch weg.

monarchie als mögliches sprungbrett in richtung diktatur ist mir weitaus unsympathischer als kommunismus als sprungbrett in richtung diktatur, übrigens...
Frau A. - 22. Apr, 14:57

hehe. im prinzip gilt das prinzip "gib dein bestes, sonst geht dein unternehmen baden und du gleich mit" auch ohne wirtschaftsdemokratie. schert aber keinen.

@nunu'sche naivität: ich glaub, du bist einfach nicht so zynisch wie ich.
Der Jo (Gast) - 22. Apr, 16:28

Was ist was? oder Gibts das überhaupt?

Natürlich haben wir längst schon eine Wirtschaftsdiktatur. Dass aber Demokratie in der Wirtschaft nicht funktioniert ist so nicht ganz richtig. Es steht jedem Arbeitnehmer frei, sich einen anderen Chef zu wählen. Und gute Chefs wissen, dass das so ist und verhalten sich gegenüber ihren MITarbeitern auch dementsprechend.
Man darf halt die Wirtschaft auch nicht über einen Kamm scheren. Meinst du jetzt den Schuster ums Eck oder den großen Pharma-Konzern? Beides Wirtschaft, das eine lieb und nett und vom Aussterben bedroht, das andere bäh und böse und drohend.
Auch in der Politik gibt es mehrere Ebenen. Da gibts den Bürgermeister von Mariapfarr, der ist ein ganz ein lieber Kerl und weiß, was den Leuten da fehlt, oder was zu tun ist. Dann gibts da noch einen Bundeskanzler, der das nicht weiß. Oder vielleicht garnicht wissen darf??!
Ich möchte da noch ein Schlagwort in den Raum stellen, an dem sich, meiner bescheidenen Meinung nach das ganze Problem aufhängt: Standortwettbewerb. Brrrrrr!

Und zum Abschluss noch eine Frage: Sag mal, Nunette: Wer hat dir erzählt, dass Demokratie in der Politik funktioniert? Welches Land war gemeint?;-

nunette - 22. Apr, 16:46

der flo.
ich glaubs ja eh auch nicht. drum (pseudodemokratie), u know?
Reh Volution - 22. Apr, 17:07

die frage ist die kunst die antwort immer banane

Hab auch gerade mal wieder über die Möglichkeiten von Kunst nachgedacht. Kannst ja mal vorbeischauen : unter wasser

tanja ketzer (Gast) - 24. Apr, 12:38

liebe frau nunette!

danke für Ihre ausführliche antwort. fast ein ...roman... jetzt ist mittagspause, jetzt wird’s kürzer.

1. mein kind ist mir auch nicht von heut auf morgen aus dem schoß gefallen, sozusagen, sondern erst nach einigen fehlgeburten. es gibt auch diese variante des glücks.

2. ich merke, man kann Ihnen schnell nahe treten, und zack, vorhang runter. wenn sie nur mit ihnen bekannten personen verkehren wollen, warum betreiben sie ein öffentliches weblog?

3. ja, ich habe zuerst nur diesen EINTRAG gelesen, weshalb der ... im ersten teil NUR aus INSIDERN besteht... ist mir aber auch beim zweiten lesen nicht erklärlich.

4. übrigens schrieb ich: „ich treffe BAUCHENTSCHEIDUNGEN, obwohl ich über demokratie (1) IM GROßEN UND (2) KLEINEN bescheid weiß“. damit war gemeint: (1) politik und (2) familie. ich bin nicht ...irgendjemand...: ich habe genug erfahrung in beiden bereichen.

5. ich habe Ihnen Gigerenzers buch empfohlen. kennen Sie es?

6. unter einer „PSYCHOLOGISCHEN couch“ stelle ich mir wirklich etwas anderes vor!

7. und hier eine konstruktive frage zum thema kunst: wollen wir uns nicht bei einer der laufenden ausstellungen treffen, die Sie mir vorschlagen? ich werde Sie nicht mit meiner tochter konfrontieren! mich würden zum beispiel arcimboldo im kunsthistorischen, mattew barney in der kunsthalle, aktion im mumok interessieren. aber es kann auch etwas ganz anderes sein.

mit freundlichen grüßen

tanja

tanja ketzer (Gast) - 25. Apr, 12:21

liebe frau nunette,

verzeihen Sie, aber Sie kommen mir bisschen vor vor wie eine schnecke in ihrem schneckenhaus. ich habe Ihnen ein Angebot gemacht, das Sie als ...angriff... bzw. ... anfeindungen... bezeichnen. ok, ich war ein wenig offensiv.

ich habe Ihnen Fragen gestellt, die Sie leider nicht beantwortet haben. gut, ich bin trotzdem auf Sie eingegangen, weil ich mit Ihnen anbandeln wollte. also von ... nicht leiden können... keine spur!

bitte das nicht misszuverstehen – meine freizeit muss ich mir ja nur mithilfe von verwandten oder bekannten organisieren. um dann vielleicht allein in eine Ausstellung zu gehen, wos zu zweit mit jemandem unbekannten viel spannender waere...

noch etwas zum thema ... in china kein radl... ich habe einige jahre fuer amnesty gearbeitet, und jetzt arbeite ich u. a. fuer den entwicklungshilfeclub.

es muss also gar nicht kunst sein, sondern es kann auch die arbeit sein, die einen einem lebenssinn gibt. fuer mich ist arbeit also nichts zum ...abspulen... wie fuer Sie

schauen Sie sich einmal die projekte an. vfielleicht finden Sie etwas, woran Sie sich beteiligen wollen!

mit freundlichen grüßen

tanja

derbaron - 25. Apr, 12:39

Nunu, kleiner Tip:
tanja ketzer = twoblogs = audrii =
yvonne erber = michaelatrisam = claudiaaigner1 = yvonneerber1 = trisam = michaela1 = protect-me-please = alois bärnbach = ....

(Google mal auf twoday -> Troll -> ignore ;-))
nunette - 25. Apr, 12:45

"anbandeln" geht anders. der ton macht die musik. und jemand, der mich im "erstkontakt" derartig anblafft, dem werd ich weder die "tür" zu meinem "schneckenhaus" öffnen, noch werd ich auf das angebot eingehen. tut mir leid. so nicht. sie kennen mich nichteinmal, und wenn sie glauben, sich über diesen blog ein rundes bild machen zu können, liegen sie sehr falsch.

das, was sie als schneckenhaus bezeichnen, bezeichne ich als oberfläche. und im netz sowie mit mir unbekannten personen gehe ich schlicht nicht unter meine persönliche oberfläche, ich denke nicht daran, ihnen - fremder frau - gegenüber "aufzumachen". welchen grund hätt ich? muss ich ihnen etwas beweisen? wie kommen sie eigentlich dazu, meine arbeit als "abspulen" zu bezeichnen (ich habe das "kann" verwendet), meinen persönlichen geschmack sowie meine lebensentscheidungen zu beleidigen oder mir in jedem zweiten satz ihre mutterschaft unter meine single-nase zu streichen? kritik an mir gerne, aber bitte konstruktiv und wenigstens mit dem hauch eines grundes.

ich habe aber auch keine lust, vor ihnen zu rechtfertigen, welches konzept ich in diesem blog verfolge, für welche gruppe an menschen dieser blog bestimmt ist oder warum ich ihnen gegenüber nicht "aufmache" (und bin mir sicher, wenn die leute, die mich wirklich kennen, von der schneckenhausmetapher hören, höre ich im gegenzug schallendes gelächter). es ist doch völlig egal, wie ich reagiere: schreib ich nix, bin ich im schneckenhaus, schreib ich meine ehrliche meinung ihnen gegenüber, bin ich ebenso im schneckenhaus. also: viel spass mit ihrem bild von mir.

ich werde immer wütender. ich hoffe daher, dass dies meine letzte antwort an sie war.
nunette - 25. Apr, 12:46

baron: zu spät gesehen. ich lass die antwort mal stehen. der rest wird gelöscht.
tanja ketzer (Gast) - 29. Apr, 11:11

bezüglich ...wirtschaftsdiktatur... haben Sie insofern recht, nunette, was die meisten afrikanischen staaten und die vielen anderen sogen. entwicklungsländer betrifft – es ist eine diktatur, dh ausbeutung von milliarden von menschen. das mindeste, was jemand, der hier in wohlstand lebt, tun kann, ist, diesen zu teilen. dazu bietet der entwicklungshilfeclub viele projekte an. Sie brauchen dabei ja nicht mit mir in verbindung zu treten. rufen Sie einfach an: 01/720 51 50. projekte mit dem schwerpunkt frauen finden sie hier. mit freundlichen grüßen
tanja ketzer

auch was erlebt?

für eiei-machen für schimpfer für liebesbriefe für fragen für senf - nunu.twoday@gmx.net

ohne geht gaaar nix

Aktuelle Beiträge

So etwas dürfte in aller...
So etwas dürfte in aller Regel das Ende des Rechners...
girico - 27. Dez, 13:55
ich würde "hänseln" :)
ich würde "hänseln" :)
Kartfan (Gast) - 9. Jul, 13:14
Ich träume immer wieder...
man kann für Designleuchten richtig viel Geld ausgeben.
Wurschtl (Gast) - 24. Jul, 18:59
Nachdenken
Manchmal komme ich wieder hierher und lese Deine letzten...
ChliiTierChnübler (Gast) - 7. Apr, 21:53

aktuelles
antworten
beobachtungen
beschlossenes
biff und josh
erlebtes
ersurftes
gedanken
gefundenes
gesprochenes
knieendes
musikalisches
nette dinge
zürcherisches
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren