waldheim, rest in peace.
wutanfall vorm fernseher. es raucht immer noch, aber mehr aus meinen ohren als aus dem fernseher. glücklicherweise.
waldheim ist tot.
die zib2 berichtet ausführlich. vranitzky erklärt wortreich, dass das verhalten von waldheim "mir nicht genutzt hatte" und schiesst sich durch seinen kreativen gebrauch von fremdworten - "aversionen" ist schon ein schwieriges wort, zugegeben, aber was sind bitte genau "aviasionen"? zukunftsvorstellungen von italienischen tankstellenbesitzern? - treffsicher selbst ins out.
danach runder tisch.
waldheim hat eine katharsis über österreich gebracht.
also unter katharsis versteh ich eine erleichterung, reinwaschung, befreiung. in dem zusammenhang doch wohl das falsche wort! 1968 bereits in deutschland hoch thematisiert, haben sich die österreicher bis 1986 in ihrer selbstgewählten opferrolle doch eindeutig zu wohl gefühlt, um diesen skandal als katharsis bezeichnen zu können.
waldheim war bei der wehrmacht, aber kein kriegsverbrecher.
in betrachtnahme seines geburtsjahres und der damaligen umstände jetzt nicht unbedingt etwas, was überrascht. ein bundespräsident, der "sich nicht erinnern kann", ist jedoch definitiv etwas, was einer öffentlichen diskussion bedarf. nur waldheim selbst war ein bauernopfer, der ist durch seine hohe position das kleine arme stachelschwein zwischen den fronten gewesen (oh. fronten. das lass ich mal sickern.). und hat sich verdammt ungschickt verhalten - wie sein enger vertrauter und sprecher auch zugab: "intellektueller war er keiner."
das thema kann man ewig hin und her diskutieren und ich bin momentan eindeutig nicht in der historisch topinformierten position, um hier jetzt einen fundierten kommentar abzugeben.
aber: in einer hauptabenddiskussion drei persönliche freunde vom kurtl, einen journalisten, der nicht nur glaubt, er habe die wahrheit mitm löffel gefressen, sondern der sich wahrscheinlich selbst für den löffel hält, und nur einen fundiert informierten historiker einzuladen, macht leidenschaftliche teilzeithistoriker wie nunu rasend.
die selbe diskussion wie vor 20 jahren, alles wird an der subjektiven rolle waldheims aufgehängt - anstelle des eigentlichen diskussionsthemas "was bleibt von waldheim?" wird schon wieder seine genaue position in der wehrmacht diskutiert und ob und dass und warum er oder er nicht kriegsverbrecher war - und keine sau (man verzeihe meine wortwahl) schaffts, irgendwie auch nur ansatzweise, wenigstens jetzt das thema zu objektivieren. leute, es war krieg, und keiner wills gewesen sein. immer noch nicht.
waldheim ist tot.
die zib2 berichtet ausführlich. vranitzky erklärt wortreich, dass das verhalten von waldheim "mir nicht genutzt hatte" und schiesst sich durch seinen kreativen gebrauch von fremdworten - "aversionen" ist schon ein schwieriges wort, zugegeben, aber was sind bitte genau "aviasionen"? zukunftsvorstellungen von italienischen tankstellenbesitzern? - treffsicher selbst ins out.
danach runder tisch.
waldheim hat eine katharsis über österreich gebracht.
also unter katharsis versteh ich eine erleichterung, reinwaschung, befreiung. in dem zusammenhang doch wohl das falsche wort! 1968 bereits in deutschland hoch thematisiert, haben sich die österreicher bis 1986 in ihrer selbstgewählten opferrolle doch eindeutig zu wohl gefühlt, um diesen skandal als katharsis bezeichnen zu können.
waldheim war bei der wehrmacht, aber kein kriegsverbrecher.
in betrachtnahme seines geburtsjahres und der damaligen umstände jetzt nicht unbedingt etwas, was überrascht. ein bundespräsident, der "sich nicht erinnern kann", ist jedoch definitiv etwas, was einer öffentlichen diskussion bedarf. nur waldheim selbst war ein bauernopfer, der ist durch seine hohe position das kleine arme stachelschwein zwischen den fronten gewesen (oh. fronten. das lass ich mal sickern.). und hat sich verdammt ungschickt verhalten - wie sein enger vertrauter und sprecher auch zugab: "intellektueller war er keiner."
das thema kann man ewig hin und her diskutieren und ich bin momentan eindeutig nicht in der historisch topinformierten position, um hier jetzt einen fundierten kommentar abzugeben.
aber: in einer hauptabenddiskussion drei persönliche freunde vom kurtl, einen journalisten, der nicht nur glaubt, er habe die wahrheit mitm löffel gefressen, sondern der sich wahrscheinlich selbst für den löffel hält, und nur einen fundiert informierten historiker einzuladen, macht leidenschaftliche teilzeithistoriker wie nunu rasend.
die selbe diskussion wie vor 20 jahren, alles wird an der subjektiven rolle waldheims aufgehängt - anstelle des eigentlichen diskussionsthemas "was bleibt von waldheim?" wird schon wieder seine genaue position in der wehrmacht diskutiert und ob und dass und warum er oder er nicht kriegsverbrecher war - und keine sau (man verzeihe meine wortwahl) schaffts, irgendwie auch nur ansatzweise, wenigstens jetzt das thema zu objektivieren. leute, es war krieg, und keiner wills gewesen sein. immer noch nicht.
nunette - 14. Jun, 23:28