ohne jetzt hier klugscheissen zu wollen - ich drücke natürlich beide daumen, dass du den job bekommst ;) - aber die zeiten, wo man mit charme und ein paar schlagfertigen antworten den interviewer von der eigenen kompetenz überzeugen kann, sind mit abgeschlossenem studium echt vorbei. als vollwertiges (haha) mitglied der gesellchaft sollte man auf die standardfrage "wo sehen sie sich in x jahren" schon eine überzeugende antwort parat haben.
als ich mich vor ewigen zeiten mal um einen job als wissenschaftsjournalist beworben hab, kannte ich beide interviewer persönlich und war echt geschockt, wie formell das bewerbungsgespräch abgelaufen ist. hätte ich mich da nicht drauf vorbereitet, hätte ich den job wahrscheinlich nicht bekommen, "du und du" bekanntschaft hin oder her...
najo. ich bin jetzt still und drücke daumen. nachher ist man immer gscheiter ;)
Naja, also ich hab die Erfahrung gemacht, dass man mit Ehrlichkeit trotzdem am weitesten kommt. Auch mir wurde die Frage gestellt, wo ich mich in 5 Jahren sehe. Und auch ich habe gesagt, dass ich diese Frage nicht wirklich beantworten kann. Was soll man darauf schon gross antworten? Man sucht einen Job, damit man Geld verdient und natürlich ist man motiviert und setzt sich für die Firma ein.
Aber ob ich in 5 Jahren Abteilungsleiter bin, ins Ausland versetzt werden möchte oder mit meinem Leben als normaler Angestellter zufrieden bin, das kann man doch beim Eintritt in die Firma nicht wissen. Ich hab jedenfalls alle Möglichkeiten offengelassen und das Feedback war durchaus positiv.
Bei meinem vorigen Job wurde mir gesagt, dieses ehrliche Offenlassen hätte besser gewirkt als das ebenfalls erlebte grossspurige "in 5 Jahren sehe ich mich als Abteilungsleiter mit 20 Mitarbeitern" eines frischgefangten Uni-Absolventen, der von innerbetrieblichen Abläufen keine Ahnung hatte.
Ich hab auch die Frage, ob ich mir vorstellen kann, eine Abteilung zu leiten, mit einem "prinzipell schon, wenn das Umfeld passt, aber zum jetzigen Eintritt sicher (noch) nicht, denn dazu kenne ich alles viel zu wenig" beantwortet. Auch das wurde positiv vermerkt.
Seine Schwächen und Unsicherheiten zu zeigen kann nicht falsch sein, denn perfekte Menschen gibt es nicht und auch die tollsten Manager kochen nur mit Wasser (das ist die wichtigste Erfahrung, die ich in meinen Jobs gemacht habe). Umso glaubwürdiger wirken dann nämlich die persönlichen Stärken, die man vorzuweisen hat.
danke ihr beiden. ich weiss schon, dass es da auf andere dinge ankommt und dass ich mit meiner gefallenen-engels-zunge auch nicht immer weiterkomm. und jeder ärgert sich im nachhinein über die dinge, die man gesagt hat bei so einem gespräch. klar.
war nur wirklich echt selten so, dass sich privates gleich so derartig reingemischt hat in ein vorstellungsgespräch. langfristig gesehen sicher gut, kurzfristig wars stressig.
Frau A. (Gast) - 7. Aug, 13:09
Lieber Herr Baron,
ich hab natuerlich nicht gemeint, dass man sich irgendwelche schleimigen Phrasen aus den Fingern saugen soll. Aber weil die Frage eh IMMER kommt, kann man sich ja vorher ueberlegen, was man sagen will und was man dem Interviewer damit vermitteln will.
Ich hab bei meinem letzten Bewerbungsgespraech auch ehrilch gesagt, dass ich das nicht so genau weiss. Allerdings hab ich schon nachgeschoben, dass ich gerne als Post-Doc in einem anerkannten Labor arbeiten und dort cutting edge Forschung betrieben will, weil ich den Dingen gern auf den Grund gehe und die Herausforderung brauche. Zwei Jahre spaeter bin ich mir mit dem Post-Doc-Gedingse nicht mehr 100% sicher, aber darum gehts ja nicht...
Ich bin auch der festen Ueberzeugung, dass man mit Charme und Witz in einem Interview viele Pluspunkte holen kann (gell Nunu, mein Engelchen *gg), aber ein bissl Kompetenz sollte dabei mitschwingen (wobei so ein Wissenstest sicher nicht ausschlaggebend sein sollte...)
Conclusio: ich HASSE Bewerbungsgespraeche! Zu stressig! ;)
als ich mich vor ewigen zeiten mal um einen job als wissenschaftsjournalist beworben hab, kannte ich beide interviewer persönlich und war echt geschockt, wie formell das bewerbungsgespräch abgelaufen ist. hätte ich mich da nicht drauf vorbereitet, hätte ich den job wahrscheinlich nicht bekommen, "du und du" bekanntschaft hin oder her...
najo. ich bin jetzt still und drücke daumen. nachher ist man immer gscheiter ;)
Aber ob ich in 5 Jahren Abteilungsleiter bin, ins Ausland versetzt werden möchte oder mit meinem Leben als normaler Angestellter zufrieden bin, das kann man doch beim Eintritt in die Firma nicht wissen. Ich hab jedenfalls alle Möglichkeiten offengelassen und das Feedback war durchaus positiv.
Bei meinem vorigen Job wurde mir gesagt, dieses ehrliche Offenlassen hätte besser gewirkt als das ebenfalls erlebte grossspurige "in 5 Jahren sehe ich mich als Abteilungsleiter mit 20 Mitarbeitern" eines frischgefangten Uni-Absolventen, der von innerbetrieblichen Abläufen keine Ahnung hatte.
Ich hab auch die Frage, ob ich mir vorstellen kann, eine Abteilung zu leiten, mit einem "prinzipell schon, wenn das Umfeld passt, aber zum jetzigen Eintritt sicher (noch) nicht, denn dazu kenne ich alles viel zu wenig" beantwortet. Auch das wurde positiv vermerkt.
Seine Schwächen und Unsicherheiten zu zeigen kann nicht falsch sein, denn perfekte Menschen gibt es nicht und auch die tollsten Manager kochen nur mit Wasser (das ist die wichtigste Erfahrung, die ich in meinen Jobs gemacht habe). Umso glaubwürdiger wirken dann nämlich die persönlichen Stärken, die man vorzuweisen hat.
war nur wirklich echt selten so, dass sich privates gleich so derartig reingemischt hat in ein vorstellungsgespräch. langfristig gesehen sicher gut, kurzfristig wars stressig.
ich hab natuerlich nicht gemeint, dass man sich irgendwelche schleimigen Phrasen aus den Fingern saugen soll. Aber weil die Frage eh IMMER kommt, kann man sich ja vorher ueberlegen, was man sagen will und was man dem Interviewer damit vermitteln will.
Ich hab bei meinem letzten Bewerbungsgespraech auch ehrilch gesagt, dass ich das nicht so genau weiss. Allerdings hab ich schon nachgeschoben, dass ich gerne als Post-Doc in einem anerkannten Labor arbeiten und dort cutting edge Forschung betrieben will, weil ich den Dingen gern auf den Grund gehe und die Herausforderung brauche. Zwei Jahre spaeter bin ich mir mit dem Post-Doc-Gedingse nicht mehr 100% sicher, aber darum gehts ja nicht...
Ich bin auch der festen Ueberzeugung, dass man mit Charme und Witz in einem Interview viele Pluspunkte holen kann (gell Nunu, mein Engelchen *gg), aber ein bissl Kompetenz sollte dabei mitschwingen (wobei so ein Wissenstest sicher nicht ausschlaggebend sein sollte...)
Conclusio: ich HASSE Bewerbungsgespraeche! Zu stressig! ;)