Freitag, 14. April 2006

es ist schlimm, ich weiss.

seit wochen, nein, monaten gibt es kein anderes thema mehr als meine diplomarbeit. keine sorge, damit geh ich nicht nur euch auf die nerven, auch mir selbst. und wie. es ist nur diese arbeit, die mich von einer neuen stadt, einem neuen anfang trennt. aber ich bring einfach nichts weiter, es ist wie ein unglaublicher knopf im hirn. immer wieder doktere ich am thema herum, um viel zu lesen, aber nichts schreiben zu müssen, immer wieder such ich mir neue orte, an denen ich mich konzentrieren kann, sei es die steirische edelpampa oder mein umgestelltes wohnzimmer. ablenkung finde ich dennoch immer wieder - wobei ich zugeben muss, ich suche sie auch äußerst intensiv.
neuerdings habe ich die bibliothek entdeckt. obwohl, entdeckt ist gut, die gute janja hat seit monaten auf mich eingeredet, dass ich mich doch mal mit ihr dorthin setzen soll, da geht was weiter. na gut, gesagt, oft gesagt, noch öfter gesagt und irgendwann letzte woche getan. ihre argumente: dort isses leise, dort hast die ganzen bücher, du kannst dich super konzentrieren, es gibt w-lan. wobei die letzten zwei punkte sich in meinen augen definitiv widersprechen.
ich sitz also auf dieser bibliothek, ohne janja, die mich schmählicherweise nach nur einem tag sitzen gelassen hat und sich gen kärnten begeben hat, und schau mich mal so um. korrigiere, zunächst hörte ich mich mal so um. leise ist was anderes. ewiges rascheln, gehen, stühlerücken, husten, windows-einschaltmelodien in verschiedensten lautstärken - eigentlich fast laut. dann schau ich mich mal um. an mir vorbei rauscht gleich mal der philipp, "ich bin jeden tag um neun da und lern drei stunden", mein arzt des vertrauens der zukunft. ich schau nach rechts und blöderweise haargenau einem kerl in die augen, den ich vor fast zwei jahren mal auf einer party kennengelernt hat, der mich damals vom neunzehnten in den sechsten (für nichtwiener: öffentlich bei tag ohne große wartezeiten sind das bereits mindestens 40 minuten, bei nacht ist es eine unmoralisch hohe taxirechnung) nachhausegebracht hat, ich bin damals zwar nicht gruß-, aber sehrwohl kußlos aus dem auto ausgestiegen. ebenjener herr stürmte gleich zu mir, blödelte bissl mit mir herum, und ging wieder lernen. genau das macht er seither jeden tag. mein problem: wie heisst der herr bitte??
zum glück traf ich auch den herrn f., einer der männer, aufgrund derer bei meiner besten freundin und mir ein bestimmter vorname höchst unwillkommen ist. nachdem herr f. allerdings nur ihr, mir hingegen nicht unwillkommen ist, gibts seither jeden tag längere unterredungen wahlweise in verschiedenen cafes oder der abkürzung halber vor kaffeeautomaten bei der bibliothek.
dessen noch nicht genug, traf ich auch noch den herrn h., der, langlang ists her, in meine schule ging. vier jahre älter und boah war ich verknallt in den. wir waren beide in der theatergruppe, und nie werd ich meine brennendheissen vierzehnjährigen ohren vergessen, als ich mir von ihm eine smashing-pumpkins-cd ausborgte! er lieferte auch den wunderschönsten versprecher des gesamten shakespeare´schen sommernachtstraums: er war einer der handwerker, ein blasebalgflicker. nur zu dumm, dass er in der szene, in der er sich vorstellt, auf einen essentiellen buchstaben dieses wortes vergaß und von da an hinter der bühne seine doch etwas seltsam anmutenden sexuellen vorlieben hauptgesprächsthema waren (auf deutsch: er ist aufgrund des fehlenden "l"s seeehr lang auf der schaufel gstanden). nun, er schreibt jetzt auch diplomarbeit (pheeew....bin doch nicht die allerletzte), und ich bin, seit ich 14 war, definitiv noch gewachsen. weil er ist bitte noch zu jung zum schrumpfen....
ich treff da also laute alte bekannte, trinke unverhältnismäßig viel kaffee und wenn mich jetzt jemand nach meiner diplomarbeit fragt, siehe oben....
see u @ the library!

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